Caregiver und Badante: Was ist der Unterschied?

by Romina Sarcletti

Caregiver und Badante: Was ist der Unterschied?

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Caregiver (Pflegende/r Angehörige/r) und Badante (häusliche Pflegekraft) oft synonym verwendet. Tatsächlich bezeichnen sie jedoch zwei sehr unterschiedliche Rollen, sowohl in Bezug auf ihre Aufgaben als auch auf ihren Kontext. In diesem Artikel möchten wir etwas Klarheit schaffen und Ihnen helfen zu verstehen, wer was tut und warum es wichtig ist, den Wert beider Figuren anzuerkennen.

Wer ist der Caregiver?

Der Caregiver ist in der Regel ein Familienmitglied – Kind, Ehepartner, Enkelkind – das sich unentgeltlich und täglich um einen nicht-autonomen Angehörigen kümmert. Es ist eine Rolle, die aus der Notwendigkeit heraus entsteht, nicht aus einer beruflichen Motivation.

Beispiele für Aufgaben des Caregivers:

  • Tägliche Unterstützung bei der persönlichen Pflege (Waschen, Anziehen, Essen)
  • Begleitung zu Arztbesuchen oder Besorgungen
  • Verwaltung von Therapien und Medikamenten
  • Emotionale Unterstützung und ständige Präsenz

Der Caregiver wird für seine Rolle nicht bezahlt und muss oft Arbeit, Familie und Pflege miteinander vereinbaren. Gerade deshalb wird in den letzten Jahren immer häufiger über die Notwendigkeit gesprochen, Caregiver durch Gesetze, Anreize und psychologische Unterstützung zu schützen.

Wer ist der/die Badante?

Ein/e Badante ist eine professionelle Fachkraft, die (im Idealfall) regulär angestellt ist, um eine ältere oder nicht-autonome Person zu betreuen. Sie kann stundenweise arbeiten oder mit der betreuten Person zusammenleben.

Beispiele für Aufgaben der Badante:

  • Hilfe bei der persönlichen Pflege der betreuten Person
  • Zubereitung von Mahlzeiten
  • Leichte Hausarbeiten
  • Beaufsichtigung und Gesellschaft
  • Zusammenarbeit mit der Familie und eventuellen Gesundheitsdienstleistern

Ein/e Badante ist somit eine vollwertige Haushaltshilfe mit Vertrag, Gehalt und Rechten, dessen/deren Anwesenheit besonders wichtig ist, wenn der pflegende Angehörige keine konstante Betreuung gewährleisten kann.

Caregiver und Badante: Komplementär, nicht in Konkurrenz

Oft arbeiten Caregiver und Badante zusammen: Ersterer bietet eine unersetzliche Zuneigung und familiäre Präsenz, Letztere/r eine professionelle Unterstützung, die die tägliche Belastung mindert. Beide Rollen sind wertvoll und verdienen Respekt und Anerkennung.

Fazit

Den Unterschied zwischen Caregiver und Badante zu verstehen, ist entscheidend, um die Betreuung eines geliebten Menschen optimal zu organisieren. Wenn Sie ein Caregiver sind, vergessen Sie nicht, auch auf sich selbst zu achten. Und wenn Sie Hilfe benötigen, denken Sie daran, dass Hilfe anzufordern – vielleicht von einer erfahrenen Badante – kein Versagen ist, sondern ein Akt der Verantwortung.